Medela Brusternährungsset Test

Meine Erfahrung mit dem Medela Brusternährungsset

Warum ich mich für das Medela Brusternährungsset entschieden habe

Als mein Sohn frühzeitig auf die Welt kam, stand ich plötzlich vor einem Problem, auf das mich niemand vorbereitet hatte. Er war zu schwach, um an der Brust zu trinken. Gleichzeitig war mir wichtig, dass er dennoch Muttermilch bekommt. Eine Freundin erzählte mir vom Medela Brusternährungsset. Ich war zunächst skeptisch, aber gleichzeitig neugierig. Also habe ich es ausprobiert.

Was ist das Medela Brusternährungsset eigentlich?

Das Medela Brusternährungsset ist eine stillunterstützende Vorrichtung, die es ermöglicht, das Baby direkt an der Brust zu ernähren, auch wenn das Saugen nicht stark genug ist. Das Set besteht aus einem Behälter für Milch und zwei dünnen Schäuchen, die an die Brustwarze gelegt werden. Die Milch fließt durch die Schäuche, sobald das Baby saugt. So bekommt das Kind Nahrung und trainiert gleichzeitig seine Saugtechnik.

Erste Anwendung: Ein Lernprozess

Ich erinnere mich noch gut an den ersten Versuch. Alles wirkte filigran und etwas umständlich. Die Schäuche rutschten, mein Sohn wurde unruhig, ich war verunsichert. Aber ich blieb dran. Mit etwas Übung und der richtigen Positionierung wurde es schnell besser. Nach etwa einer Woche hatte ich den Dreh raus. Die Vorbereitung wurde Routine. Ich wusste, wo ich was anbringen musste, und entwickelte kleine Tricks, um das Set effizient zu nutzen. Besonders hilfreich war dabei ein kleiner Spiegel, den ich neben mich stellte, um die Schäuche besser kontrollieren zu können.

Vorteile aus meiner Sicht

Natürliches Bonding trotz Stillproblemen

Durch das Medela Brusternährungsset konnte ich meinen Sohn anlegen, obwohl er zu schwach zum Trinken war. Ich hatte Hautkontakt, er konnte riechen, fühlen und meine Stimme hören. Es war wie Stillen, nur eben mit technischer Hilfe. Dieses Gefühl der Nähe war für mich unglaublich wichtig. Ich fühlte mich nicht mehr machtlos, sondern aktiv beteiligt an seiner Entwicklung.

Flexible Verwendung

Ob zu Hause oder unterwegs – das Set passt in jede Tasche. Ich musste keine Flasche mitnehmen, konnte aber trotzdem füttern. Auch im Krankenhaus war es ein echter Helfer, da die Milchmenge kontrolliert werden konnte. Ich hatte die volle Kontrolle darüber, wie viel mein Baby trank, was gerade in der Anfangszeit extrem hilfreich war.

Förderung der Milchbildung

Da mein Sohn oft und direkt an meiner Brust saugte, wurde meine Milchproduktion auf natürliche Weise stimuliert. Ich musste nicht zusätzlich abpumpen, sondern konnte durch das Brusternährungsset meine Stillbeziehung aufbauen. Diese natürliche Stimulation half mir, stressfreier mit dem Thema Milchbildung umzugehen. Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper auf natürliche Weise lernte, wie viel Milch mein Baby brauchte.

Wo liegen die Grenzen?

Technischer Aufwand

Es ist nicht zu leugnen: Das Medela Brusternährungsset erfordert Geduld. Reinigung, Vorbereitung und Anwendung kosten Zeit. Wer schnelle Lösungen sucht, wird hier anfangs vielleicht enttäuscht. Ich habe zu Beginn fast 20 Minuten gebraucht, um alles vorzubereiten. Mit einem schreienden Baby auf dem Arm kann das zur Geduldsprobe werden.

Handling erfordert Routine

Es hat gedauert, bis ich die Schäuche so anbringen konnte, dass sie nicht verrutschten. Auch das Halten meines Babys musste ich anpassen, damit alles stabil blieb. Das war anstrengend, aber mit der Zeit kam die Routine. Ich entwickelte meine eigene Technik, mit kleinen Klammern und Pflastern, um die Schäuche zu fixieren. Das machte die Anwendung deutlich angenehmer.

Für wen eignet sich das Medela Brusternährungsset?

Frühchen-Mütter

Gerade bei frühgeborenen Babys ist das Set eine große Hilfe. Die Kleinen bekommen Milch, während sie gleichzeitig die Brust kennenlernen. So bleibt die Stillbeziehung erhalten. Ich habe viele andere Mütter auf der Neonatologie kennengelernt, die ebenfalls auf das Brusternährungsset zurückgriffen und ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Bei Saugschwäche

Auch bei Babys mit schwacher Saugkraft oder angeborenen Problemen (z. B. Gaumenspalte) kann das Brusternährungsset unterstützen. Eine Mutter, die ich in einer Stillgruppe traf, nutzte es, weil ihr Sohn an einer Muskelkrankheit litt. Für sie war es ein wertvolles Werkzeug, das ihr ermöglichte, trotz aller Schwierigkeiten zu stillen.

Adoptivmütter und Pflegeeltern

Ein weiteres Einsatzgebiet: Frauen, die adoptieren oder ein Pflegekind aufnehmen und dennoch stillen möchten. Das Medela Brusternährungsset ermöglicht sogenannte induzierte Laktation. Ich habe davon in einem Onlineforum gelesen. Eine Frau hatte durch regelmäßige Stimulation mit dem Set und eine begleitende Hormontherapie ihre Milchbildung in Gang gebracht. Das hat mich sehr beeindruckt.

Tipps aus meiner Praxis

Ruhig bleiben

Der Anfang ist oft holprig. Wichtig ist, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Ich habe mir kleine Rituale geschaffen, um entspannt in jede Fütterung zu starten. Musik im Hintergrund oder eine Tasse Tee halfen mir dabei, den Moment positiv zu erleben.

Schäuche richtig positionieren

Ich habe ein medizinisches Pflaster verwendet, um die Schäuche an meiner Brust zu fixieren. So verrutschte nichts und mein Sohn konnte besser trinken. Mit der Zeit fand ich heraus, dass ein leicht angewinkelter Sitz meinerseits das Trinken erleichterte. Kleine Anpassungen machten einen großen Unterschied.

Austausch mit anderen Müttern

Es gibt Online-Foren und Stillgruppen, in denen ich mich ausgetauscht habe. Tipps aus erster Hand haben mir oft weitergeholfen, wenn ich nicht mehr weiterwusste. Besonders hilfreich war eine Facebook-Gruppe, in der ich Fotos meiner Positionierung posten konnte und ehrliches Feedback bekam.

Reinigung und Pflege

Nach jeder Benutzung musste ich das komplette Set reinigen. Das klingt aufwändig, ist aber mit etwas Routine gut machbar. Ich nutzte eine kleine Bürste für die Schäuche und sterilisierte alle Teile täglich. Wer hier sorgfältig arbeitet, vermeidet Keime und sorgt für eine lange Nutzungsdauer. Ein Tipp: Ich hatte ein zweites Set, das ich abwechselnd verwendete. So musste ich nicht jedes Mal sofort reinigen.

Qualität und Verarbeitung

Das Material wirkt hochwertig. Die Schäuche sind dünn, aber robust. Auch nach mehreren Wochen täglicher Anwendung zeigten sich keine Brüche oder Verfärbungen. Der Milchbehälter ist klar und gut ablesbar. Die Verarbeitung überzeugte mich. Auch nach Monaten funktionierte alles einwandfrei.

Was kostet das Medela Brusternährungsset?

Ich habe damals etwa 40 Euro bezahlt. Das klingt viel, wenn man es mit einer einfachen Flasche vergleicht. Aber wer den Nutzen versteht, wird den Preis nachvollziehen können. Es handelt sich nicht um ein Wegwerfprodukt, sondern um eine längerfristige Stillhilfe. Die Investition hat sich für mich mehrfach ausgezahlt.

Gibt es Alternativen?

Einige Hersteller bieten ähnliche Produkte an, aber die meisten sind weniger ausgereift. Medela hat hier klare Vorteile, was Passform, Handhabung und Ersatzteile betrifft. Ich hatte nie das Bedürfnis, zu wechseln. Die durchdachte Konstruktion und die qualitativ hochwertige Verarbeitung haben mich überzeugt.

Mein Fazit

Das Medela Brusternährungsset war für mich kein Wundermittel, aber ein entscheidender Baustein auf dem Weg zu einer gelingenden Stillbeziehung. Ohne dieses Hilfsmittel hätte ich wahrscheinlich frühzeitig abgestillt. Stattdessen konnte ich meinem Sohn näherkommen, Muttermilch geben und ihn gleichzeitig beim Saugen unterstützen. Wer vor ähnlichen Herausforderungen steht, sollte dem Set eine Chance geben.

Langzeitwirkung: Was ich aus der Zeit mitgenommen habe

Rückblickend war diese Phase eine der intensivsten in meinem Leben. Ich habe gelernt, wie wertvoll es ist, dranzubleiben, auch wenn es schwerfällt. Das Medela Brusternährungsset hat mir dabei geholfen, mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Es hat mir gezeigt, dass technischer Fortschritt und natürliche Nähe sich nicht ausschließen müssen. Ich bin dankbar für diese Erfahrung und fühle mich gestärkt für alles, was danach kam.

Würde ich es wieder verwenden?

Ja. Uneingeschränkt. Beim nächsten Kind wäre das Set sofort wieder Teil meiner Grundausstattung. Einfach, weil ich jetzt weiß, wie sehr es entlasten und gleichzeitig stärken kann. Es hat mir geholfen, mich als Mutter zu behaupten, auch wenn die Bedingungen nicht ideal waren.

Abschließender Rat für interessierte Mütter

Wenn du dir unsicher bist, probiere es aus. Gib dir Zeit. Lass dich beraten. Und erwarte nicht, dass alles sofort klappt. Aber wenn du dranbleibst, wirst du mit viel mehr belohnt als nur einer Stillhilfe. Du wirst Selbstvertrauen gewinnen, die Bindung zu deinem Kind stärken und vielleicht sogar andere Mütter inspirieren, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Denn jede gelungene Stillbeziehung beginnt mit einem ersten Schritt.