Inhaltsverzeichnis
- 1 Brusternährungsset Test
- 1.1 Meine Geschichte mit dem Brusternährungsset – und warum es mir geholfen hat
- 1.1.1 Am Anfang stand die Unsicherheit
- 1.1.2 Was genau ist ein Brusternährungsset?
- 1.1.3 Der Anfang war holprig – aber lohnenswert
- 1.1.4 Warum ich das Brusternährungsset weiterempfehle
- 1.1.5 Kleine Hürden, die es zu bewältigen gibt
- 1.1.6 Was ich anderen Müttern raten würde
- 1.1.7 Die richtige Anwendung – so hat es bei mir geklappt
- 1.1.8 Wie lange habe ich das Brusternährungsset verwendet?
- 1.1.9 Wann kann ein Brusternährungsset besonders sinnvoll sein?
- 1.1.10 Die Sache mit der Reinigung
- 1.1.11 Meine emotionale Reise mit dem Brusternährungsset
- 1.1.12 Welche Sets gibt es? Ein kleiner Überblick
- 1.1.13 Tipps, die ich gerne früher gewusst hätte
- 1.1.14 Mein ehrlicher Schlussgedanke
- 1.1.15 Und heute?
- 1.1 Meine Geschichte mit dem Brusternährungsset – und warum es mir geholfen hat
Brusternährungsset Test
Meine Geschichte mit dem Brusternährungsset – und warum es mir geholfen hat
Am Anfang stand die Unsicherheit
Als mein erstes Kind geboren wurde, hatte ich mir das Stillen einfacher vorgestellt. Ich dachte, das läuft ganz natürlich – Baby anlegen, Milch fließt, alle sind zufrieden. Aber die Realität war eine andere. Mein Sohn nahm kaum zu, trotz ständigen Stillens. Die Hebamme meinte, er bekomme nicht genug. Für mich war das frustrierend. Ich wollte ihn doch ernähren – mit meiner Milch.
Dann kam das Brusternährungsset ins Spiel. Ein Begriff, den ich bis dahin nie gehört hatte. Ich war skeptisch. Schlauchsysteme und Stillen – wie passt das bitte zusammen? Aber ich war bereit, es auszuprobieren.
Was genau ist ein Brusternährungsset?
Ein Brusternährungsset ist im Grunde ein Zuführsystem für zusätzliche Milch – entweder abgepumpte Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Diese wird in einem kleinen Behälter aufbewahrt, der über dünne Schläuche mit den Brustwarzen verbunden ist. Wenn das Baby saugt, bekommt es sowohl Milch aus der Brust als auch aus dem Behälter. Klingt technisch, fühlt sich aber erstaunlich natürlich an, sobald man den Dreh raus hat.
Das Ziel ist klar: Das Kind bekommt genug Nahrung, und die Brust wird gleichzeitig weiter stimuliert. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Der Anfang war holprig – aber lohnenswert
Ich will ehrlich sein: Die ersten Male mit dem Set waren umständlich. Ich habe geflucht. Die Schläuche rutschten, mein Sohn war ungeduldig, und ich war überfordert. Aber nach einigen Versuchen wurde es besser. Ich habe gelernt, wie ich die Schläuche richtig fixiere, wo der Behälter am besten liegt und wie ich ruhig bleibe, auch wenn mein Baby mal ungeduldig wurde.
Mit der Zeit merkte ich: Mein Sohn wurde zufriedener. Er trank länger, wirkte entspannter, und ich konnte sogar sehen, wie sich meine Milchproduktion langsam verbesserte. Es funktionierte.
Warum ich das Brusternährungsset weiterempfehle
Es stärkt die Milchbildung
Der größte Vorteil für mich war: Meine Brust wurde weiter stimuliert, obwohl mein Baby zu Beginn zu schwach saugte, um allein genug Milch zu bekommen. Durch das gleichzeitige Saugen mit dem Set wurde die Milchproduktion dennoch angeregt. Und das ohne Pumpe, sondern beim direkten Stillen.
Das Baby bleibt an der Brust
Ein Punkt, den ich vorher nie bedacht hatte: Wenn man frühzeitig mit der Flasche zufüttert, kann es zur sogenannten „Saugverwirrung“ kommen. Das Baby kommt dann nicht mehr mit der Brust zurecht. Das Set umgeht dieses Problem, weil das Kind weiterhin an der Brust trinkt – und nicht aus einem künstlichen Sauger.
Die Verbindung bleibt bestehen
Stillen ist für mich viel mehr als Ernährung. Es ist Nähe. Vertrauen. Auch wenn es mal schwierig war, wollte ich diesen Moment nicht aufgeben. Das Brusternährungsset hat mir geholfen, dieses Gefühl nicht zu verlieren.
Kleine Hürden, die es zu bewältigen gibt
Natürlich lief nicht alles glatt. Gerade nachts war das Handling manchmal nervig. Ich musste das Set reinigen, auffüllen, alles anlegen, während mein Kind schon schrie. Es gibt einfach Momente, da will man nur schlafen. Aber rückblickend war der Aufwand es wert.
Auch unterwegs habe ich das Set nicht genutzt – da habe ich abgepumpte Milch mitgenommen. Zu Hause aber war es mein täglicher Begleiter.
Was ich anderen Müttern raten würde
Wenn du stillen möchtest, aber dein Kind zu Beginn nicht ausreichend zunimmt oder schnell müde wird – sprich mit deiner Hebamme über das Brusternährungsset. Es kann dir helfen, die Stillbeziehung aufrechtzuerhalten, ohne direkt zur Flasche greifen zu müssen.
Wichtig ist: Nimm dir Zeit, das System kennenzulernen. Es braucht Geduld. Und es braucht Übung. Aber irgendwann geht alles fast automatisch. Und was noch viel wichtiger ist: Du wirst sicherer. Du tust, was für dein Kind gut ist – und du bekommst wieder Vertrauen in dich und deinen Körper.
Die richtige Anwendung – so hat es bei mir geklappt
Ich habe den Behälter meist auf Schulterhöhe mit einem Band um den Hals getragen. So floss die Milch leichter, dank der Schwerkraft. Die Schläuche klebte ich mit einem kleinen Stück hautfreundlichem Pflaster so, dass sie beim Saugen direkt im Mundwinkel meines Sohnes lagen. Wenn er anfing zu trinken, funktionierte der Rest fast von allein.
Ich habe übrigens nicht immer Muttermilch zugefüttert – manchmal war es auch Pre-Nahrung. Das Set ist für beides geeignet. Und es ist in dem Moment egal, woraus der kleine Behälter gefüllt ist – wichtig ist, dass das Baby satt wird und du dich dabei wohlfühlst.
Wie lange habe ich das Brusternährungsset verwendet?
In unserem Fall etwa zwei Monate. Danach hatte sich meine Milchproduktion so gut erholt, dass ich vollständig stillen konnte. Es war eine Übergangsphase – aber eine, die entscheidend war.
Ohne das Set hätte ich wahrscheinlich aufgegeben. Oder wäre zumindest auf Pumpstillen oder Flasche ausgewichen. Beides fühlte sich für mich damals nicht richtig an.
Wann kann ein Brusternährungsset besonders sinnvoll sein?
Es gibt viele individuelle Umstände, in denen ein Brusternährungsset helfen kann:
- Nach Kaiserschnitt, wenn der Milcheinschuss verzögert eintritt
- Bei Mehrlingsgeburten, wenn die Milch für mehrere Kinder zu Beginn nicht reicht
- Bei Erkrankungen der Mutter (z. B. Schilddrüse, Hormonschwankungen)
- Wenn das Kind zu Frühgeborenen gehört und eine schwache Saugkraft hat
- Beim Wiedereinstieg ins Stillen nach einer Stillpause
- Bei Adoption, wenn Stillen nachträglich aufgebaut werden soll
Die Sache mit der Reinigung
Ein Thema, das schnell zur Frustration führen kann, ist die Reinigung. Ich habe anfangs täglich alles ausgekocht, was unglaublich zeitaufwendig war. Dann habe ich mir zwei Sets besorgt. So konnte ich abwechseln und hatte immer eins parat.
Was mir geholfen hat:
- Schmale Schlauchbürsten besorgen
- Heißes Wasser direkt nach der Nutzung durchlaufen lassen
- Einmal täglich alles mit Spülmittel reinigen und gut trocknen
- In der Mikrowellenbox sterilisieren
Meine emotionale Reise mit dem Brusternährungsset
Am Anfang war da die Angst. Ich dachte, ich versage. Mein Baby wird nicht satt. Aber mit dem Set kam Hoffnung zurück. Ich hatte ein Werkzeug, das mir Kontrolle und Zuversicht gab. Ich war nicht mehr passiv – ich konnte handeln.
Es war nicht nur ein medizinisches Hilfsmittel. Es war ein emotionaler Anker. Etwas, das mir zeigte: Ich bin nicht machtlos. Ich habe Möglichkeiten.
Welche Sets gibt es? Ein kleiner Überblick
Es gibt verschiedene Modelle:
- Medela SNS: Sehr bekannt, hochwertig verarbeitet, aber nicht ganz günstig.
- Lact-Aid: In Deutschland eher selten, aber sehr durchdacht.
- No-Name-Produkte: Preiswert, aber häufig mit Schwächen bei Verarbeitung und Hygiene.
Ich habe mich für Medela entschieden, weil ich damit auch bei der Pumpe gute Erfahrungen gemacht hatte. Der Service war super, die Anleitung verständlich, und die Qualität hat einfach gepasst.
Tipps, die ich gerne früher gewusst hätte
- Fang früh genug an. Warte nicht, bis du nervlich am Ende bist. Je früher man unterstützt, desto besser funktioniert das Stillen.
- Mach dich mit dem Set in Ruhe vertraut. Am besten bei einem Stilltermin mit Hebamme oder Stillberaterin.
- Leg dir zwei Sets zu. Eines zum Reinigen, eines in Benutzung.
- Hab Geduld mit dir selbst. Es ist okay, wenn nicht alles sofort klappt.
- Dokumentiere deine Fortschritte. Ein einfaches Stilltagebuch kann helfen, Entwicklungen zu erkennen.
- Scheue dich nicht vor Hilfe. Es gibt Stillgruppen, Beratungsstellen und Online-Communities, in denen du Unterstützung findest.
Mein ehrlicher Schlussgedanke
Stillen ist nicht immer einfach. Und nicht jede Lösung passt für jede Mutter. Aber das Brusternährungsset war in meiner Situation genau das, was ich gebraucht habe. Kein Wundermittel, kein Zaubertrick – sondern eine echte Hilfe.
Ich hätte mir gewünscht, früher davon zu erfahren. Und deshalb schreibe ich das hier – damit andere Mütter vielleicht schneller zu dieser Möglichkeit greifen und sich nicht allein fühlen, wenn das Stillen holprig beginnt.
Und heute?
Heute stille ich mein zweites Kind. Ganz ohne Set. Aber das Wissen darum gibt mir Sicherheit. Ich weiß, was möglich ist, wenn es nicht gleich klappt. Ich bin vorbereitet – und das fühlt sich gut an.